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Innovative Idee: „Uni-Feuerwehren“ stärken das steirische Feuerwehrwesen

LH-Stv. Schickhofer: „Steiermark beweist sich erneut als Innovationsführer“

Besonders der Einsatz neuer Technologien - wie hier ein Rettungsroboter - soll durch die Uni-Feuerwehren vorangetrieben werden.
Besonders der Einsatz neuer Technologien - wie hier ein Rettungsroboter - soll durch die Uni-Feuerwehren vorangetrieben werden.
© Bilder: steiermark.at/Streibl; Verwendung bei Quellenangabe honorarfrei
Die Steiermark ist das erste Bundesland, dass die Kooperation von Feuerwehren und Hochschulen in dieser Form ermöglicht.
Die Steiermark ist das erste Bundesland, dass die Kooperation von Feuerwehren und Hochschulen in dieser Form ermöglicht.
Feuerwehr-Präsident Albert Kern, LH-Stv. Michael Schickhofer und TU-Rektor Harald Kainz stellten das Konzept der "Uni-Feuerwehren" der Öffentlichkeit vor.
Feuerwehr-Präsident Albert Kern, LH-Stv. Michael Schickhofer und TU-Rektor Harald Kainz stellten das Konzept der "Uni-Feuerwehren" der Öffentlichkeit vor.

Graz (15. Februar 2018).- Schon bald wird es einen neuen Typus einer Freiwilligen Feuerwehr geben. Die sogenannte „Uni-Feuerwehr“ (‚Freiwillige Feuerwehren an Universitäten und Fachhochschulen‘) kann an steirischen Universitäten und Fachhochschulen eingerichtet werden. Diese Unifeuerwehren ermöglichen es Wissenschaftern und Wissenschafterinnen freiwillig und ehrenamtlich ihr Wissen der steirischen Bevölkerung insbesondere im Katastrophenfall und bei Großschadenslagen zugänglich zu machen. Mit neuen Ausbildungsangeboten können andere Feuerwehrmitglieder auch einen Mehrwert aus dieser Zusammenarbeit erzielen. Das Besondere an dieser Idee ist die Einbettung in die bewährten Strukturen der Feuerwehr, da die Uni-Feuerwehr als eine freiwillige Feuerwehr mit den gewohnten Organisationsformen geführt wird. Dies berücksichtigt im Besonderen das Ziel, Feuerwehrangehörige für die Wissenschaft und Forschung zu interessieren und zu begeistern und andererseits den Wissenschaftern und Wissenschafterinnen einen Zugang zur Praxis im Rahmen von Feuerwehreinsätzen zu ermöglichen. Daher müssen auch alle Mitglieder dieser Uni-Feuerwehren eine vollständige Ausbildung zum Feuerwehrmann bzw. zur Feuerwehrfrau absolvieren, um ein reibungsloses Zusammenarbeiten sicherzustellen.  

Dieser dadurch ermöglichte Wissenstransfer zwischen den Feuerwehren einerseits und Universitäten und Fachhochschulen andererseits stärkt und modernisiert das Feuerwehrwesen in der Steiermark ganz grundsätzlich. Ob Brände von E-Autos, Elementarereignisse (Hangrutschungen, enorme Schneemengen auf Dächern, Hochwasser, ...)  oder komplizierte Einsätze mit gefährlichen Stoffen in Industriebetrieben – die Anforderungen an die Feuerwehrkameradinnen und -kameraden sind in letzter Zeit erheblich gestiegen. Daher ist die Integration der Wissenschaft ins Feuerwehrwesen und die Schaffung dieser Uni-Feuerwehren zukunftsweisend. Durch diese innovative Struktur wird dieses Fachwissen in die Feuerwehr integriert, wobei alle dieselben Spielregeln kennen und beachten.

„Daher stellen wir im Schulterschluss von Universitäten, Fachhochschulen, Landesfeuerwehrverband und der Politik erstmals in Österreich die Uni-Feuerwehr auf – um das vorhandene Wissen bestmöglich zu bündeln und in der Feuerwehrorganisation zu nutzen. Das stärkt die Feuerwehren insgesamt und macht sie bei vielen Einsätzen wesentlich schlagkräftiger“, so der für die Sicherheit in der Steiermark zuständige Landeshauptmann-Vize Michael Schickhofer. „Die Steiermark leistet auch auf diesem Gebiert wieder einmal Pioniersarbeit. Wir bündeln die Kräfte zwischen Praxis und dem Wissen der Universitäten und Fachhochschulen. Deshalb werden wir gemeinsam schon sehr bald die Uni-Feuerwehren an den steirischen Universitäten und Fachhochschulen gründen. Damit werden auch den Universitäten und Fachhochschulen bessere Forschungsmöglichkeiten eröffnet. Mein Dank gilt den vielen Freiwilligen, die im Ernstfall jederzeit bereitstehen“, so Feuerwehrreferent Schickhofer weiter. Für diese Idee sollen Studierende, Lehrende, Bedienstete und Absolventen und Absolventinnen begeistert werden.

Feuerwehrpräsident Albert Kern bekräftigt: „Mit der Schaffung einer rechtlichen Basis für die ‚Unifeuerwehr‘ wurde österreichweit zum ersten Mal ein einzigartiges Instrument zur Zusammenarbeit geschaffen, dass das Feuerwehrwesen der Steiermark mit der universitären Landschaft und den Fachhochschulen nachhaltig in Verbindung bringt.  Die Vorteile für kommende Kooperationen liegen für beide Partner klar auf der Hand. Für den Alltag genauso wie für den Fall einer Großschadens- oder Katastrophenlage. Erkenntnisse, Entwicklungen und Arbeiten von universitärer Seite können künftig mit den Praktikern der Feuerwehren im Übungs- und Ernstfall getestet und bewertet werden. Aber auch aufseiten der Feuerwehren wird enorm profitiert. Vom Zugang zu universitärem Wissen, vom Know-how und Netzwerk der Experten und nicht zuletzt von den technischen Entwicklungen“.

Harald Kainz, Rektor der TU Graz: „Die ,Universitätsfeuerwehr': Brücke zwischen Forschung und Feuerwehrwesen. Technisches Know-how und wissenschaftliche Erkenntnisse spielen in der Katastrophenvorsorge und der Katastrophenbewältigung eine immer größere Rolle. Das neue Landesfeuerwehrgesetz lässt die Bildung von „Universitäts- und FH-Feuerwehren“ zu. Somit können neueste Erkenntnisse aus Forschung und Wissenschaft direkt und unkompliziert bei den steirischen Feuerwehren zum Einsatz kommen. In Zukunft werden Wissenschafter, Wissenschafterinnen und Studierende gemeinsam mit Mitgliedern der Feuerwehren Übungen und Einsätze etwa mit Rettungsrobotern, Aufklärungsdrohnen und anderen wissenschaftlichen Errungenschaften durchführen können. Der Landesfeuerwehrverband Steiermark und die steirischen Universitäten und Hochschulen setzen mit Unterstützung der Politik so einen wichtigen zukunftsweisenden Schritt zum Schutz der Bevölkerung und zur Verbesserung der allgemeinen Sicherheit in der Steiermark. Durch diese Uni-Feuerwehren wird auch die Sichtbarkeit der Steirischen Universität und Fachhochschulen in der Bevölkerung deutlich verbessert."

Graz, am 15. Februar 2018

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